Wie ansteckend sind Bakterien?

Datum der Veröffentlichung: 
9. Juni 2011

Nach akutellen Theorien infizieren sich Menschen aufgrund von verseuchten Lebensmitteln mit EHEC. Aber auch von Mensch zu Mensch sind Bakterien ansteckend: Um eine Infektion bei Menschen zu verursachen, reichen wenige Keime, bei EHEC O157:H7 können Menschen schon nach Aufnahme von 10 - 100 Keimen erkranken. Zum Vergleich: Bei Salmonellen sind etwa 100.000 Keime nötig.

Beim Benutzen einer gemeinsamen Toilette mit einem Infizierten ist daher eine Ansteckung mit EHEC möglich. Daher ist es erforderlich, auf sorgfältige persönliche Hygiene zu achten und regelmäßig die Hände zu waschen. Eine alkoholische Händedesinfektion, insbesondere nach einem Toilettenbesuch, kann erforderlich sein, sofern dies vom Arzt oder vom Gesundheitsamt empfohlen wurde.

Das Gleiche gilt für die Verwendung von Desinfektionsmitteln bei der Reinigung im Haushalt. Flächen, die mit Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen der erkrankten Personen in Kontakt gekommen sind, sollten sofort gründlich gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden, um eine sogenannte Schmierinfektion zu vermeiden. Dabei kann das Tragen von Einmalhandschuhen einen zusätzlichen Schutz vor Infektionen bieten. In Familien, Wohngemeinschaften, Gemeinschaftseinrichtungen etc. sollten zur Vermeidung von Infektionen Personen mit Durchfallsymptomatik keine Lebensmittel zubereiten oder servieren.

Es besteht mithin kein Grund zur Panik: Der EHEC-Erreger ist nicht hochansteckend, er kann also nicht so leicht wie eine Erkältung per Tröpfcheninfektion beim Niesen oder Husten weitergegeben werden.

Deutschlandweit sind aktuell 25 Menschen an den Folgen des Darmerregers gestorben. Etwa 3.000 Menschen werden wegen Kontakts mit dem Keim behandelt, 642 sind laut dem Robert-Koch-Institut an der lebensgefährlichen Verlaufsform des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) erkrankt. Die Suche nach der Ursache der Epidemie läuft weiter: Auch die letzte Spur, Sprossen eines norddeutschen Gemüsehofs, hat sich nicht bestätigt.

Datum: 
9. Juni 2011 - 9:08