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Langenbach - Eine regelrechte Krankheitswelle hat die Langenbacher Volksschule erfasst: Mehr als ein Drittel der 176 Kinder leidet an Durchfall, die Einrichtung bleibt auch am Montag geschlossen. Das Gesundheitsamt kann noch nicht ausschließen, dass Lebensmittel der Auslöser waren.
Plötzlich ging es ganz schnell: Es war Donnerstagnachmittag, als Barbara Weigand erfuhr, dass immer mehr Kinder an Durchfall, teils mit Erbrechen, erkankt sind. Sofort verständigte die kommissarische Schulleiterin das Gesundheitsamt. Der Elternbeirat stellte eine Telefonkette über die Elternsprecher auf die Beine, noch am Abend stand das Ausmaß fest: 176 Mädchen und Buben beheimatet die Langenbacher Schule. Mehr als ein Drittel muss beziehungsweise musste das Bett hüten. „Wir hatten in den letzten Wochen Fälle mit ähnlichen Symptomen“, erzählt Weigand. „Aber in der Häufung hat es das an unserer Schule noch nie gegeben.“
Die Konsequenz: „Die Leitung der Schule hat auf Empfehlung des Gesundheitsamtes die Einrichtung geschlossen“, berichtet Landratsamtssprecherin Eva Dörpinghaus. Um die etwaige Ansteckungsgefahr einzudämmen, blieben die Klassenzimmer am Freitag leer. Auch am Montag haben die Kinder schulfrei.
Die Ursache für die Krankheitswelle ist bisher noch ungeklärt. „Wir untersuchen, ob das mit Lebensmitteln zusammenhängt“, betont Dr. Christian Fritsch, der Chef des Gesundheitsamts. Am Mittwoch stand in der Volksschule ein Projekttag auf dem Stundenplan, es gab auch was zum Essen: „Hirsebrei beispielsweise oder Äpfel mit Schokoladenglasur“, weiß Fritsch. „Dabei handelt es sich zwar um eher unverdächtige Nahrungsmittel, aber wir gehen dem natürlich nach.“ Das weitere Vorgehen: „Wir haben uns die Klasse mit den meisten Fällen ausgesucht und werden dann Stuhlproben nehmen.“ Allerdings: Mit den Ergebnissen ist nicht vor Mitte nächster Woche zu rechnen.
Dass die Lebensmittel am Projekttag die Krankheitswelle ausgelöst haben, kann sich Weigand nicht vorstellen: „Es sind doch auch Lehrkräfte erkrankt, die nichts davon gegessen haben.“ Wahrscheinlicher ist also ein Infekt. Jedenfalls haben das Gesundheitsamt und die Schulleitung die Eltern über erforderliche Hygienemaßnahmen informiert: viel Händewaschen, ein eigenes Handtuch benutzen und Flüssigseife verwenden. Die Kinder sollen nach dem Abklingen der Symptome noch zwei Tage zu Hause bleiben.
Michael Leitner