Deutschland: Lebensmittelwarnungen ab nun online
Warnungen vor Gesundheitsgefahren bei in Deutschland verkauften Lebensmitteln sind ab jetzt auf einer zentralen Internetseite zu finden: Das Portal "Lebensmittelwarnung.de" bündelt Hinweise etwa auf entdeckte Glassplitter, Salmonellen oder Schimmel, die bisher jeweils regional veröffentlicht wurden. Die Daten stammen von den Bundesländern, die für Lebensmittelüberwachung zuständig sind.
Auf der neuen Seite werden Hinweise mit Produktnamen, Hersteller und dem Grund der Warnung online gestellt. Um die betroffene Ware im Kühlschrank zu identifizieren, werden zudem die Verpackungsgröße und das Mindesthaltbarkeitsdatum genannt. Die Warnungen blieben auch noch eine gewisse Zeit nach Ablauf dieses Datums eingestellt, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit, das das Portal für die Länder betreibt. Erfahrungsgemäß sei damit zu rechnen, dass zwei bis fünf neue Warnungen im Monat hinzukämen. Interessierte können sich über den Kurznachrichtendienst Twitter automatisch über neue Warnungen informieren lassen.
Von Verbraucherschützern kommt Kritik: Die Verbraucherorganisation "Foodwatch" kritisiert, dass für ein tatsächliches Mehr an Lebensmittelsicherheit Rechtsänderungen nötig seien. Es sei "absurd, dass weiterhin manche Bundesländer vor Produkten warnen, während andere Länder dieselben Informationen für sich behalten" könnten.
Per Gesetz gilt: Gesundheitsgefährdende Lebensmittel dürfen nicht verkauft werden. Sind sie bereits im Umlauf, müssen sie nachverfolgt und rasch aus dem Verkehr gezogen werden. Dafür veröffentlichen die Hersteller oder die Überwachungsbehörden Warnungen. Stammt das Produkt aus dem Ausland und wird etwa über das Internet nach Deutschland vertrieben, kann das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Warnungen aussprechen.