Verband verharmlost tote Maus in Tiefkühlgemüse
Ein Verbraucher in Finnland war geschockt, als er einen Mäusekopf in einer Packung Tiefkühlgemüse fand. Der belgische Branchenverband verteidigt den Hersteller mit Gründen, die nicht jedermann nachvollziehen kann.
Ein Mäusekopf im Tiefkühlgemüse ist selbst tiefgefroren und stellt deshalb keine große Gefahr für die Verbraucher dar – mit diesem Argument hat der Belgische Verband der Frucht- und Gemüseverarbeiter (Vegebe) die Aufregung um den Fund eines Mäusekopfes in einer Packung belgischen Tiefkühlgemüses in Finnland zu dämpfen versucht. Es sei „technisch unmöglich“, solche ungewollten Zutaten immer zu vermeiden, sagte Romain Cools vom Vegebe. Da aber der Mäusekopf „ebenfalls tiefgefroren ist, kann er nicht vergammeln“.
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Gefragt von Thomas
Der Fall war durch das EU-Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) bekannt geworden. Ein Verbraucher in Finnland hatte den Fund Ende Mai gemeldet. Im September 2008 waren tote Mäuse in Packungen tiefgekühlter Bohnen in Malta gefunden worden, die ebenfalls aus Belgien stammten. Beide Male wurden die Produkte vom Markt genommen. Insgesamt hat RASFF mindestens eine Handvoll ähnlicher Fälle mit Ursprungsland Belgien verzeichnet. Vegebe-Vertreter Cools vermutet, „dass es wahrscheinlich noch mehr Fälle gibt“. „Doch nicht alle Länder zeigen sie an, denn die Gefahr für die Lebensmittelsicherheit ist nicht sehr groß.“
Über den Mäusekopf hinaus meldete das Warnsystem RASFF in den vergangenen Tagen unter anderem den Fund von „toten Insekten und Insektenexkrementen“ in getrockneten irakischen Datteln sowie von Würmern in chinesischen Champignons, beide Male in Polen. In Frankreich wurden zudem Glasstücke in Fertigkaffee entdeckt.
hei/AFP